Persönliche Erfahrungsgrundlagen


Bereits vor meinem Studium der Humanmedizin, besonders aber auch w�hrend des Studiums, interessierten mich brennend die Fragen, die Geist, Seele und Gehirn betreffen. So befasste ich mich mit philosophischen, religi�sen und psychologischen Fragen. W�hrend des Studiums legte ich von Anfang an meinen Schwerpunkt auf die Neuroanatomie, Neurophysiologie, Psychiatrie und Neurologie. Ich befasste mich aber auch mit den Schnittstellen und Grenzgebieten von Medizin, Psychologie und Philosophie und mich interessierten fr�hzeitig die Fragen der �berschneidung von medizinischen und alternativmedizinischen Bereichen. Zudem fand ich immer die Beziehung des aktuellen Standes der Medizin zu medizinhistorischen Abl�ufen faszinierend.

In meiner �rztlichen Laufbahn erlebte ich immer deutlicher die Diskrepanz zwischen dem Anspruch, die die Biomedizin als wissenschaftlich fundierte Medizin erhebt und der Subjektivit�t der vermeintlich wissenschaftlichen Grundlagen. Ich sah mit Sorge die Verschiebung �rztlicher Aufmerksamkeit hin zur Diagnose und Krankheit und weg vom kranken Menschen. Die Faszination der �rzte an technischen Neuerungen �berschattete immer mehr das echte menschliche Bem�hen um die Patienten. Mir wurde zunehmend deutlich, dass sehr vieles in Diagnostik, Behandlung und Patientenf�rsorge eine der Biomedizin eigene Eigendynamik hat, die immer weniger mit den wirklich sinnvollen Ma�nahmen im Interesse f�r den Patient gemein hat. Die zunehmende Zergliederung der medizinischen Fachkompetenz sah ich immer mehr auf Kosten einer ganzheitlichen Sichtweise sich entwickeln.
Viele weitere Probleme grunds�tzlicher und spezieller Natur im Medizinbetrieb und der Gesundheitspolitik haben mich veranlasst, mich systematischer mit den bestehenden Problemen der Biomedizin zu befassen und �ber neue Ans�tze und Prinzipien nachzudenken.

Ich kann keine abschlie�enden und auch umfassend schl�ssigen Konzepte anbieten, will dies auch nicht. Alternative Konzepte zum herrschenden Medizinsystem sind auch nicht gefeit vor Risiken, Problemen und Fehlentwicklungen und ebenso einer Entwicklung und Wandlung ausgesetzt.
Ich m�chte Denkanst��e liefern. Ich m�chte zum kritischen Blick auf das herrschende Medizinsystem anregen und m�chte Schlussfolgerungen und Konsequenzen formulieren, die Grundlage f�r anderes und hoffentlich besseres Vorgehen sein sollen.
In Ans�tzen gelingt es mir in meinem jetzigen T�tigkeitsfeld, kritische Fragen zu ber�cksichtigen und Konsequenzen daraus zu ziehen. Das hier Erreichbare halte ich aber bei weitem nicht f�r ausreichend. Eine tragf�hige Konsequenz aus den vielen kritischen Problemen unseres aktuellen Medizinbetriebs ist innerhalb des herrschenden Systems nur schwerlich m�glich und geht mit der Gefahr einher, dass die Akteure ins Abseits gedr�ngt werden.
Ich m�chte deshalb neben meiner t�glichen Arbeit, die innerhalb des g�ngigen Medizinbetriebs stattfindet, die hier aufgeworfenen Fragen und Probleme konsequent und freim�tig aufgreifen und w�hle daf�r den hier beschrittenen Weg.